Das ist eine wahrlich sinnliche Erfahrung. Die Transformation von Materie unter den eigenen Händen zu spüren. Ein schöpferischer Akt.
Und, Leute, der Geschmack einer frischen & selbstgemachten Pasta, das definiert die Welt des Nudelkonsums neu.
Das Rezept ist nicht weiter kompliziert - aber man muss das Händchen für die Konsistenz des Teiges entwickeln. Und meine ehrliche Empfehlung: Handarbeit! Das ist zwar anstrengend und kostet Zeit - schult aber das Verständnis für die ideale Konsistenz - und macht geile Unterarme. Also los: Kneten!
Zutaten
500 gr ganz normales Mehl
500 gr Spätzlemehl oder Hartweizen
16 (in Worten: Sechzehn!) Eigelb (zimmerwarm!)
bis zu einer Tasse lauwarmes Wasser
2 El Olivenöl
ordentliche Prise Salz
So geht's
- Das Mehl in eine große Schüssel oder auf der Arbeitsfläche mischen.
- Eine Mulde in die Mitte und da die Eigelbe rein. Und das Öl. Und das Salz.
- Es ist eine Art lokaler Sport im Piemont und in der Emilia Romana so viele Eier wie möglich in den Teig einzuarbeiten - was ich so mitbekam: Es sollten MINDESTENS 12 Eier auf ein Kilo Mehl. Der lokale Rekord liegt angeblich bei 34 ... mein Tipp hier: ausprobieren! Ich fand 16 vom Ergebnis her sehr ordentlich.
- Jetzt beginnen die Eier von innen nach außen mit dem Mehl zu vermischen.
- Das wird am Anfang sehr flockig und trocken und man kann sich nicht vorstellen, dass das jemals ein Teig werden soll.
- Jetzt fängt die Fühlarbeit an. Während man die trockenen Flocken immer weiter knetet nach und nach das warme Wasser dazu geben.
- Man spürt es: Allmählich klebt alles zusammen und ein glatter Teig entsteht.
- Wenn nach 15 Minuten Knetarbeit noch weitere trockene Fetzen sich weigern dem Teigkollektiv beizutreten - die Finger kurz in das aufgefangene Eiweiß tunken oder mit warmem Wasser benetzen und weiter kneten. Oft reichen zum Ende ein paar Tropfen.
- Kneten. Kneten. Kneten. Das kann ne halbe Stunde dauern.
Start |
Vorläufiges Ende |
- Hat man eine schön glatte Teigkugel erknetet, dann den Teig für eine Stunde kühl stellen und nach der harten Massage eine Runde in Ruhe lassen.
- Der Teig sollte fest sein und auf Druck leicht nachgeben.
- Es muss keine komplett homogene Masse sein - die entsteht dann, wenn man ihn durch die Nudelmaschine lässt.
- Wenn der Teig in der Nudelmaschine reißt: Nicht verzagen! Falten und einfach nochmal und nochmal und nochmal durchdrehen. Das wird schon!
Jetzt beginnt der eigentlich Spaß. Das Nudelmachen. Mit diesem Basisteig kann man jetzt loslegen und machen was man will. Tagliatelle. Linguini. Ganz breite Nudeln. Extrem breite Nudeln. Was das Herz begehrt.
Tagliatelle aus der eigenen Herstellung |
Oder Ravioli. Genau! Ravioli! Zum Beispiel so!